Verhandlung, Führung & soziales Engagement

Praxiserfahrung sammeln und dabei sozial engagieren: Das ist das Ziel der „Future Leaders Fundraising Challenge“. Zu diesem Zweck waren in der vergangenen Woche zwei studentische Teams der „WHU – Otto Beisheim School of Management“ bei uns zu Gast. Ihre Aufgabe: Spendengelder für ein Flüchtlingsprojekt generieren. Was sie dafür tun mussten? Mit unseren Mitarbeitern verhandeln. Denn Verhandlung und soziales Engagement stellen u.a. zwei wichtige Bausteine für die Führungskräfte von morgen dar…und das steht in keinem Lehrbuch!

Der Verhandlungspartner: Lukas Bohl, WHU Alumnus und nun Ressortleiter für den Bereich Business Development bei der Fashion ID. Wir wollten von ihm wissen, wie er die Fundraising Challenge erlebt hat und welche Erfahrungen er persönlich mit einbringen konnte:

Welches der beiden WHU-Teams vor Ort hat Sie überzeugt und warum?

Vorab muss man sagen, dass alle Teams hervorragend auf die Challenge vorbereitet waren und demnach sehr überzeugend agiert haben. Es war schön zu sehen, wie sich die Studenten mit Herzblut für den guten Zweck eingesetzt haben und somit Ihren Beitrag zur Unterstützung der Organisation „Save the Children“ geleistet haben.

Die zweite Gruppe konnte sich den Sieg bei der Challenge sichern, da sie sich vor allem durch den perfekten Mix aus persönlichen Eindrücken und professionellen Inhalten im Rahmen der Vorstellung abheben konnte. Darüberhinaus haben sie unsere teilweise sehr spezifischen Fragen sogar über unsere Erwartungen hinaus beantwortet. Außerdem waren alle Teammitglieder gleichmäßig an der Vorstellung und der Beantwortung der Fragen beteiligt, sodass der Gesamteindruck der Gruppe als wahres Team, v.a. unter Berücksichtigung der kurzen Vorbereitungszeit, sehr beeindruckend war.

Heute ging es ja um das Thema „Verhandlung“: Welche Rolle spielt dieses in Ihrem Arbeitsalltag? … und wer war Ihr härtester Verhandlungspartner ;-)?

Zunächst ist es wichtig zwischen Verhandlungen mit internen Personen und Unternehmensexternen zu unterscheiden. Der erste Gedanke ist häufig, dass Verhandlungen nur mit Externen zustande kommen. Jedoch sind Verhandlungen mit Internen, wie etwa Mitarbeitern aus anderen Teams, oft die Schwierigsten, da hier die zwischenmenschliche Ebene eine viel größere Rolle spielt.

Gerade im Projektmanagement muss man an verschiedenste Fachbereiche Aufgaben verteilen, die häufig bereits an der Kapazitätsgrenze arbeiten. In solchen Situation ist viel Überzeugungsarbeit für Zusatzprojekte nötig.

Meinen „härtesten“ Vertragspartner in dem Sinne hatte ich nicht, da jede Verhandlung andere Herausforderungen mit sich bringt. Generell gilt für mich aber, dass harte Vertragspartner die Besten sind – schließlich sollte im Ergebnis jeder Verhandlung immer eine Win-Win-Situation stehen.

Und zum Abschluss: Welchen Tipp geben Sie Studierenden mit auf den Weg?

Man sollte möglichst früh lernen und verstehen, dass Business gleich Peoples‘ Business ist. Denn die zwischenmenschliche Ebene ist häufig viel entscheidender als die inhaltliche Ebene – welche natürlich nie vernachlässigt werden darf.

Ich empfehle Studierenden bereits an der Uni mit vielen verschiedenen Leuten und Charakteren in Kontakt zu treten, um so ihren Horizont zu erweitern. Zudem ist es wichtig eine gewisse Lockerheit zu bewahren und manche Themen nicht zu ernst zu nehmen, da letztlich nichts perfekt ist. Im Studium gilt häufig die 1,0 als Maß der Dinge. Dies ist jedoch bei Weitem nicht alles, was zählt.